Die Familiengeschichte der Trottas wird in Joseph Roths Romanen zum Sinnbild für die untergehende Habsburger Epoche. In Die Kapuzinergruft begleitet der Leser über 25 Jahre hinweg den in den Tag hineinlebenden Nichtsnutz Franz Ferdinand Trotta und wankt mit diesem durch das vom Ersten Weltkrieg gebeutelte Europa. Wie die Habsburger Monarchie fällt Trotta im Kriegswahnsinn immer tiefer, bis er inmitten der Machtergreifung der Nationalsozialisten vor den Scherben seines Lebens steht. Aufgewachsen unter der Herrschaft einer strengen Mutter, wird das Leben des jungen Franz Ferdinand Trotta von den Wirren des Ersten Weltkriegs gelenkt. Nach der Versetzung als Fähnrich nach Ostgalizien steigt er zum Leutnant auf. Zuvor heiratet er übereilt, zum Ehevollzug bleibt keine Zeit. Mit zwei Freunden gerät er schließlich in Kriegsgefangenschaft. Während die Freundschaft auf der Flucht zerbricht, offenbart Franz Ferdinands Frau in der Heimat ein für die Ehe folgenschweres Geheimnis. Und das ist nicht die letzte Krise, die Kriegsheimkehrer Trotta bevorsteht. Im ständigen Kampf Trottas in und nach dem Ersten Weltkrieg spiegelt Joseph Roth auf eindrückliche Weise das voranschreitende Ende der Habsburger Monarchie und das Überleben in der Phase zwischen den beiden Weltkriegen. »Joseph Roth war ein barmherziger und unerbittlicher Erzähler zugleich: Er litt mit seinen Geschöpfen, er verurteilte sie nie. Aber er tauchte sie in das klare Licht, in dem alle Details deutlich werden.« Marcel Reich-Ranicki
Kapuzinergruft, die
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