Häuser erzählen Geschichten. Mit präziser Sorgfalt erkundet dieses Buch erinnernd das Haus einer Kindheit, einer Zeit des Wachsens und Erwachens. Die Tapetenmuster, der Handlauf im Treppenhaus, die Maserung der Fußbo?den: Kein Ort auf der Welt ist uns vertrauter als das Haus unserer Kindheit - und keiner kann uns so fremd werden. Das Haus in diesem Buch ist nicht irgendeines, es ist besonders, und doch ist es wie jedes andere. Es erza?hlt von einem Kind und seinem Heranwachsen, von der Heimat, die es darin findet und wieder verliert, von der Gescha?ftigkeit des Vaters, seinem Wu?ten, von der Rastlosigkeit der Mutter, von Eskalationen und vom Schweigen, von der Werkstatt des Großvaters und wie er mit der Schleifmaschine die Zeichenstifte anspitzt, vom Birnbaum vor dem Haus, der irgendwann einem Parkplatz weicht, von einer Zeit - den Sechziger- und Siebzigerjahren - und den Versprechungen eines immer noch besseren Lebens. Bis ins kleinste Detail macht sich die Frau, die dieses Kind war, das Haus gegenwa?rtig, rekonstruiert es aus der Erinnerung mit pra?ziser Sorgfalt und distanziertem Blick, um ihm und ihrer Geschichte na?her zu kommen. Und sie erkennt, dass es den Ort, den sie sucht, gar nicht gibt, so nie gegeben hat, dass das Vaterhaus in sta?ndiger Verwandlung begriffen war und ist.
Vaterhaus
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