Ich erzähle hier die Luther-Geschichte nicht im Wettstreit mit den Geschichtsschreibern, den Theologen und Wissenschaftlern, auch wenn ich manches Mal unter ihren Meinungen wählen mußte. Ich erzähle nicht die äußere Geschichte, die schon oft ausgebreitet worden ist, ich erzähle Luthers inneres Erleben. Was hat Martin Luther gefühlt, was mag er sich gedacht haben, was mag er zu sich gesprochen haben, als er dies und das plante? Oder als er dies und das Ereignis aus seinem Leben noch einmal bedachte? Die äußere Gestalt seines Lebens rühre ich nicht an, aber ich entwerfe in Freiheit eine innere Gestalt seines Lebens.
Ich lege also einen historischen Roman vor, in dem alle äußeren Ereignisse verbürgt sind. Soweit aber die Ereignisse in Frage stehen, habe ich die Version gewählt, die mir am plausibelsten erscheint. Die inneren Ereignisse Luthers, also sein Erlebnis- und Bewußtseinsstrom, ist natürlich weit weniger plausibel, weil weniger historisch greifbar. Dennoch möchte ich sagen: Mein erlebter Luther und die äußeren Ereignisse von Luthers Leben sollten zusammenpassen. Vor allem aber sollte der Leser am Ende der Lektüre ausrufen: So könnte es gewesen sein.
Als Motto dieses Romans wähle ich das Leitwort des lutherischen Pastors Lorenzen aus dem ‚Stechlin‘ von Theodor Fontane (Kap. 15): ‚Unsre ganze Gesellschaft ist aufgebaut auf dem Ich. Das ist ihr Fluch, und daran muß sie zugrunde gehen.‘
Dieter Hattrup
Ich lege also einen historischen Roman vor, in dem alle äußeren Ereignisse verbürgt sind. Soweit aber die Ereignisse in Frage stehen, habe ich die Version gewählt, die mir am plausibelsten erscheint. Die inneren Ereignisse Luthers, also sein Erlebnis- und Bewußtseinsstrom, ist natürlich weit weniger plausibel, weil weniger historisch greifbar. Dennoch möchte ich sagen: Mein erlebter Luther und die äußeren Ereignisse von Luthers Leben sollten zusammenpassen. Vor allem aber sollte der Leser am Ende der Lektüre ausrufen: So könnte es gewesen sein.
Als Motto dieses Romans wähle ich das Leitwort des lutherischen Pastors Lorenzen aus dem ‚Stechlin‘ von Theodor Fontane (Kap. 15): ‚Unsre ganze Gesellschaft ist aufgebaut auf dem Ich. Das ist ihr Fluch, und daran muß sie zugrunde gehen.‘
Dieter Hattrup