Im Fernsehen sah ich mir die Sendung "Berühmte Briefe. Aus dem Briefwechsel Gottfried Benn - Friedrich Wilhelm Oelze" an. Man wählte zu dieser Sendung aus dem Werkraumtheater der Münchner Kammerspiele den Titel "Ich stelle vermutlich zuviel in Frage."
Hans Paeschke sprach die Einleitung zu dieser bemerkenswerten Lesung. Man las auch Auszüge aus Oelzes Briefen. Daraus geht - für mich nicht überraschend - hervor, dass der Briefpartner Benns, der Bremer Großhandelskaufmann Oelze, ein geistreicher, sehr belesener, durchaus ebenbürtiger Freund des Dichters war. Erstaunt war ich manchmal über die Reaktion des Publikums. Ungewöhnlich originelle oder krasse Formulierungen Benns reizten die Zuhörer zum Lachen. Zum Teil lag dies sicher an der pointierten Lesung des Schauspielers Lambert und an der Auswahl der Briefe. Das Tragische der Dichter-Existenz hätte eigentlich jedes Lachen zum Ersticken bringen müssen, denn Benn wehrt sich mit drastischen Wortprägungen gegen die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Welt, obwohl er weiß, dass mit Wortzauber den Schicksalsschlägen nicht Einhalt geboten werden kann. Man las u.a. folgende Benn-Briefe, den Brief vom 24. Juli 1934: "Ein deutscher Traum - wieder einmal zu Ende."
Hans Paeschke sprach die Einleitung zu dieser bemerkenswerten Lesung. Man las auch Auszüge aus Oelzes Briefen. Daraus geht - für mich nicht überraschend - hervor, dass der Briefpartner Benns, der Bremer Großhandelskaufmann Oelze, ein geistreicher, sehr belesener, durchaus ebenbürtiger Freund des Dichters war. Erstaunt war ich manchmal über die Reaktion des Publikums. Ungewöhnlich originelle oder krasse Formulierungen Benns reizten die Zuhörer zum Lachen. Zum Teil lag dies sicher an der pointierten Lesung des Schauspielers Lambert und an der Auswahl der Briefe. Das Tragische der Dichter-Existenz hätte eigentlich jedes Lachen zum Ersticken bringen müssen, denn Benn wehrt sich mit drastischen Wortprägungen gegen die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Welt, obwohl er weiß, dass mit Wortzauber den Schicksalsschlägen nicht Einhalt geboten werden kann. Man las u.a. folgende Benn-Briefe, den Brief vom 24. Juli 1934: "Ein deutscher Traum - wieder einmal zu Ende."