Über das spannungsgeladene Verhältnis von Zionismus und Nationalismus in Deutschland: ein Positionierungsprozess.
Obwohl er nur einen kleinen Teil der zionistischen Weltbewegung repräsentierte, stellte der deutsche Zionismus doch eines der organisatorischen und intellektuellen Zentren dar. Dabei war er gekennzeichnet durch die Spannung zwischen einer starken Affinität zur Ideologie des deutschen Nationalismus einerseits, einschließlich dessen radikaler völkischer Ausprägungen, und der Neigung vieler deutscher Zionisten zu einer außergewöhnlich moderaten nationalen Politik andererseits.
Zwar gehörte Kritik am Nationalismus zu den zentralen Bestandteilen der zionistischen Ideologie, allerdings argumentierte diese paradoxerweise gerade im Namen des Nationalismus. Stefan Vogt geht diesem Paradox auf den Grund, indem er das Verhältnis von Zionismus und Nationalismus in Deutschland als Prozess der Positionierung des Zionismus im Feld des Nationalismus begreift.
Es gelingt dem Autor, diese spezifische, subalterne, Position - aus der heraus sich auch die sehr spezifischen Intentionen für die Adaption von Ideen des deutschen Nationalismus besser verstehen lassen - zu bestimmen und die Verflechtungen, in denen sich emanzipatorische Interessen mit einer problematischen Übernahme der Grundannahmen des deutschen Nationalismus verbanden, zu entwirren.
Obwohl er nur einen kleinen Teil der zionistischen Weltbewegung repräsentierte, stellte der deutsche Zionismus doch eines der organisatorischen und intellektuellen Zentren dar. Dabei war er gekennzeichnet durch die Spannung zwischen einer starken Affinität zur Ideologie des deutschen Nationalismus einerseits, einschließlich dessen radikaler völkischer Ausprägungen, und der Neigung vieler deutscher Zionisten zu einer außergewöhnlich moderaten nationalen Politik andererseits.
Zwar gehörte Kritik am Nationalismus zu den zentralen Bestandteilen der zionistischen Ideologie, allerdings argumentierte diese paradoxerweise gerade im Namen des Nationalismus. Stefan Vogt geht diesem Paradox auf den Grund, indem er das Verhältnis von Zionismus und Nationalismus in Deutschland als Prozess der Positionierung des Zionismus im Feld des Nationalismus begreift.
Es gelingt dem Autor, diese spezifische, subalterne, Position - aus der heraus sich auch die sehr spezifischen Intentionen für die Adaption von Ideen des deutschen Nationalismus besser verstehen lassen - zu bestimmen und die Verflechtungen, in denen sich emanzipatorische Interessen mit einer problematischen Übernahme der Grundannahmen des deutschen Nationalismus verbanden, zu entwirren.