Romanhafte Biographie aus dem Spätmittelalter — ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Kaiserstadt Wien und ihrer Bewohner. — Das Buch schildert einen der traurigsten Abschnitte ihrer Geschichte. — „Zwei Brüder im Kampfe um ein Reich, das keiner von beiden wahrhaft zu beglücken die Befähigung besaß, beide vereint aber in unheilvollem Streite nur doppelt zerfleischten. Ein Reich, das an ererbten Übeln siechend, zum Teil durch fremde Schuld herbeigeführt, der kräftigen Hand eines weisen Lenkers bedurfte, hier aber nur die traurige Wahl zwischen einem rohen Despoten und einem zwar gutmütigen, aber schwachen Regenten hatte, der, eingeschüchtert durch die moralischen Gebrechen seiner Zeit, störrisch sich zurückzog, überhaupt aber nicht jenen gewaltigen Geist besaß, der unerschrocken eingreift in seine Zeit und siegt oder — untergeht. Ein trauriges Bild in kunstreichen und wahren Zügen geschildert, wertvoll gleich einem treuen Bildnis.“
In dem Leben Kaiser Friedrich des Vierten tritt der Umstand bemerkenswert hervor, dass er seine Gegner, und er hatte deren eine bedeutende Anzahl, nicht besiegt, dagegen alle überlebt hat.
„ .... Ihr habt mich Alles dessen beraubt, was mein gewesen, Ihr habt mir Hab' und Gut genommen, sättiget Euch daran, Ihr habgierigen Wölfe; — Ihr habt mich mit Schmach überhäuft, weil ich des Kaisers treuer Diener bin. Dafür werdet Ihr dem Himmel Rechenschaft geben. Arm und nackt zieh ich aus Eurer Mitte, aber Eins ist mir doch geblieben, Eines —“ er hob eine blecherne Kapsel, welche er unter dem Arme trug, in die Luft —“Eines habe ich vor Eueren Räuberhänden bewahrt, und dieses Eine wird Euren Ruhm auf die Nachwelt bringen. Es wird erzählen von Kind zu Kindeskindern, wie Ihr an Euerem rechtmäßigen Fürsten und seinen treuen Dienern gehandelt; es wird künden von Zeit zu Zeit, welche Schmach die Mauern Wiens geschaut; es wird verbreiten Eure Schandtaten, so weit als ein deutsches Herz schlägt. Ja, ich will es vollenden, sowie ich's begonnen; ich will die Geschichte dieser Schmachtage auf die Nachwelt bringen, nicht meines Ruhmes, nein, nur der Wahrheit halber soll es geschehen! — Ich, Michel Beheim, will es darstellen, dass es Fürst und Bauer, Edelherr und Bürger lesen soll! Alle Welt soll es erfahren, was wir gelitten, und geduldet, die Namen der Verräter seien der Verachtung der Nachwelt preisgegeben, und wenn man in Jahrhunderten um die Geschichte dieser Tage forscht, so wird man meine Blätter unter Staub und Moder hervorsuchen, und wird sprechen: „Seht her, da ist Wahrheit, das ist: Michel Beheims Buch von den Wienern!“
In dem Leben Kaiser Friedrich des Vierten tritt der Umstand bemerkenswert hervor, dass er seine Gegner, und er hatte deren eine bedeutende Anzahl, nicht besiegt, dagegen alle überlebt hat.
„ .... Ihr habt mich Alles dessen beraubt, was mein gewesen, Ihr habt mir Hab' und Gut genommen, sättiget Euch daran, Ihr habgierigen Wölfe; — Ihr habt mich mit Schmach überhäuft, weil ich des Kaisers treuer Diener bin. Dafür werdet Ihr dem Himmel Rechenschaft geben. Arm und nackt zieh ich aus Eurer Mitte, aber Eins ist mir doch geblieben, Eines —“ er hob eine blecherne Kapsel, welche er unter dem Arme trug, in die Luft —“Eines habe ich vor Eueren Räuberhänden bewahrt, und dieses Eine wird Euren Ruhm auf die Nachwelt bringen. Es wird erzählen von Kind zu Kindeskindern, wie Ihr an Euerem rechtmäßigen Fürsten und seinen treuen Dienern gehandelt; es wird künden von Zeit zu Zeit, welche Schmach die Mauern Wiens geschaut; es wird verbreiten Eure Schandtaten, so weit als ein deutsches Herz schlägt. Ja, ich will es vollenden, sowie ich's begonnen; ich will die Geschichte dieser Schmachtage auf die Nachwelt bringen, nicht meines Ruhmes, nein, nur der Wahrheit halber soll es geschehen! — Ich, Michel Beheim, will es darstellen, dass es Fürst und Bauer, Edelherr und Bürger lesen soll! Alle Welt soll es erfahren, was wir gelitten, und geduldet, die Namen der Verräter seien der Verachtung der Nachwelt preisgegeben, und wenn man in Jahrhunderten um die Geschichte dieser Tage forscht, so wird man meine Blätter unter Staub und Moder hervorsuchen, und wird sprechen: „Seht her, da ist Wahrheit, das ist: Michel Beheims Buch von den Wienern!“
