We love eBooks

    Das Haus an der Voldersgracht: Ein Vermeer-Roman

    Por Ingrid Möller

    Sobre

    Es besteht kein Zweifel, dass man das Werk eines Künstlers erst dann würdigen kann, wenn man über das erlebende Betrachten hinaus etwas vom Schicksal des Meisters in Erfahrung gebracht hat.
    Vermeer, der mit seiner Vaterstadt aufs engste verwurzelt war, ließ die provinzielle Enge und Behäbigkeit des Delfter Alltags zum Gegenstand seiner farbkräftigen Gemälde werden, mit denen ihm allgemeingültige künstlerische Aussage gelang.
    Die Autorin vollzieht den Schaffensprozess schöpferisch und spannend nach.

    LESEPROBE:
    »Ich weiß es zu schätzen, dass Ihr es mir anbietet. Ich bin Euch ein schwieriger Kunde.«
    »Schwierige Kunden sind gute Kunden. Sie beweisen Geschmack. Lassen sich nichts aufschwatzen.«
    Bramer sah, wie die Hände des Alten zu zittern begannen. Die Angst, dass der Kunde gehen könnte, ohne etwas zu kaufen, stand ihm im Gesicht.
    »Man trägt jetzt Perlschnüre im Haar — vielleicht darf es so etwas sein«, schlug der Juwelier vor. Was in aller Welt nennt dieser Mensch denn bloß etwas Besonderes, dachte er insgeheim. Bramer wog die Kette in den Händen. Zuviel Perlen, überlegte er, zu viel Gulden. Aber Perlen, ja, die wären richtig. Ihr Schimmer — es muss eine andere Verwendungsart geben! Ring? Nein! Armband? Nein! Bramer sah sich wieder um, öffnete selbst Schubfächer, kümmerte sich nicht um den Alten. Und da geschah es, dass er dieses Perlohrgehänge entdeckte, das gerade so bewundert wird. Doch der Juwelier war keineswegs bereit, es zu verkaufen. Vielmehr schien er erschrocken darüber, dass Bramer es überhaupt gefunden hatte. Bramer aber gab seinen Entschluss nicht auf: Dieses Schmuckstück wollte er — nichts anderes. Der Juwelier wand sich, es sei eine Sonderanfertigung, die noch nicht abgeholt sei, er dürfe sie nicht verkaufen. Bramer, der gewohnt war zu erreichen, was er sich in den Kopf gesetzt hatte, war erregt aus dem Laden gegangen und hatte den Juwelier seinen Gewissensbissen überlassen. Einen Tag später aber stand van der Velden bei Bramer in der Tür, mit dem Schmuck. »Mijnheer Bramer — verzeiht — ich habe mich entschlossen — Euch das Ohrgehänge zu überlassen«, stammelte er, »es hat vor Jahren ein Marineoffizier in Arbeit gegeben — für seine Braut — ein weit gereister Mann — hat sich nie wieder blicken lassen«, und mit einer Miene, als müsse er sich selbst die Überzeugung aufzwingen, setzte er hinzu: »Vermutlich ist er längst gefallen — gegen die Engländer — da fallen ja viele, sagt man ...«
    Baixar eBook Link atualizado em 2017
    Talvez você seja redirecionado para outro site

    eBooks por Ingrid Möller

    Página do autor

    Relacionados com esse eBook

    Navegar por coleções eBooks similares