Nennen wir es den Verflachungseffekt. Der Prozess, der dem Leben das Mysterium entzieht und es durch einen farblosen Buchstabenglauben ersetzt. Der erste Verdächtige in diesem Zusammenhang ist das Alter, und Beihilfe leisten eine desensibilisierende Technologie und das auf Verknappung bedachte Vorwärtsdrängen der Naturwissenschaft. An einem bestimmten Punkt wird aus dem Gedanken eine Synapse und aus dem Gespräch das Twittern, und alle Internetfilme scheinen drei Sterne zu verdienen. Allmählich entzieht sich die tatsächliche Welt dem Zugriff, nur noch Sex und Videospiele erscheinen real.
So jedenfalls erlebt es Oliver Broudy, als er auf den absurdesten Beleg dieser Verflachung stößt. Ein Objekt, das in seiner geballten Form auf so einzigartige Weise Aufschluss über unsere heutige Gesellschaft gibt, dass es schon fast an ein Mysterium grenzt. Umgehend begibt sich Broudy auf eine Reise nach Tschechien. Dort tritt er dem Objekt und seinem alternden Schöpfer gegenüber, um ihm die abschließende Frage zu stellen: Kann man das Mysterium des Lebens, wenn es einmal entschwunden ist, jemals wieder zurückholen?