Band 1/2. Ein geschichtliches Erinnerungsbild - zunächst den Bewohnern Pommerns hochachtungsvoll gewidmet
„So ein Bramarbas und Eisenfresser,
Will einehmen alle festen Schlösser,
Rühmte sich mit seinem gottlosen Mund:
ER müsse haben die Stadt Stralsund,
Und wär' sie mit Ketten an den Himmel geschlossen.
Schiller „Wallenstein's Lager.“
„Die Belagerung von Stralsund“ schien mir einer solchen Bearbeitung würdig. Der Heldenmut seiner Bürger, ihr einzig dastehender Triumph: die kriegerischen Pläne eines Wallenstein durchkreuzt zu haben, einen Lambert Steinwig und andere edle Patrioten an der Spitze; Wallensteins eigenes Auftreten; das leuchtende Heranschreiten Gustav Adolphs und anderer Heroen des dreißigjährigen Krieges; mancher lohnende Einblick in die pommersche Geschichte, die wir für die unterhaltende Darstellung noch wenig ausgebeutet finden; die Hofhaltung des vierzehnten Bogislaw, jenes letzten Herzogs von Pommern, mit welchem der Stamm seiner Selbstherrscher erlosch; die Rückblicke in die frühere Zeit und Herrlichkeit dieser Herrscher, welche ich zunächst in die Erinnerungen der Herzoglichen Witwe Sophie Hedwig von Braunschweig legte; ich hoffe, sie werden den Lesern willkommen sein, indem sie ihren Bücherschränken zugleich ein Stück reine unverfälschte vaterländische Geschichte bieten, umkränzt mit allerlei duftendem Rosen-, Myrthen- und Zypressengeflecht, das ich nur teilweise zur Staffage rechnen darf, da ich bloß ein paar einzelne, die Geschichte nicht um ein Haar verletzende Phantasie-Gebilde in meine Darstellung webte, und nebst ausgezeichneten historischen Quellen, die mir durch fremde Güte wie durch eigene Anschaffung zuflossen, selbst so glücklich war, einige pommersche und rügensche Familien-Chroniken zu erhalten, welche mir über die von Barnekow'sche, von Gagern'sche und andere Familien alles Licht gaben, was ich für meine Darstellung brauchte. Wilhelmine von Sydow, 1861
„So ein Bramarbas und Eisenfresser,
Will einehmen alle festen Schlösser,
Rühmte sich mit seinem gottlosen Mund:
ER müsse haben die Stadt Stralsund,
Und wär' sie mit Ketten an den Himmel geschlossen.
Schiller „Wallenstein's Lager.“
„Die Belagerung von Stralsund“ schien mir einer solchen Bearbeitung würdig. Der Heldenmut seiner Bürger, ihr einzig dastehender Triumph: die kriegerischen Pläne eines Wallenstein durchkreuzt zu haben, einen Lambert Steinwig und andere edle Patrioten an der Spitze; Wallensteins eigenes Auftreten; das leuchtende Heranschreiten Gustav Adolphs und anderer Heroen des dreißigjährigen Krieges; mancher lohnende Einblick in die pommersche Geschichte, die wir für die unterhaltende Darstellung noch wenig ausgebeutet finden; die Hofhaltung des vierzehnten Bogislaw, jenes letzten Herzogs von Pommern, mit welchem der Stamm seiner Selbstherrscher erlosch; die Rückblicke in die frühere Zeit und Herrlichkeit dieser Herrscher, welche ich zunächst in die Erinnerungen der Herzoglichen Witwe Sophie Hedwig von Braunschweig legte; ich hoffe, sie werden den Lesern willkommen sein, indem sie ihren Bücherschränken zugleich ein Stück reine unverfälschte vaterländische Geschichte bieten, umkränzt mit allerlei duftendem Rosen-, Myrthen- und Zypressengeflecht, das ich nur teilweise zur Staffage rechnen darf, da ich bloß ein paar einzelne, die Geschichte nicht um ein Haar verletzende Phantasie-Gebilde in meine Darstellung webte, und nebst ausgezeichneten historischen Quellen, die mir durch fremde Güte wie durch eigene Anschaffung zuflossen, selbst so glücklich war, einige pommersche und rügensche Familien-Chroniken zu erhalten, welche mir über die von Barnekow'sche, von Gagern'sche und andere Familien alles Licht gaben, was ich für meine Darstellung brauchte. Wilhelmine von Sydow, 1861