Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Der lange Schatten des Dritten Reiches: Der europäische Film der Nachkriegszeit, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Heimatfilm gilt als das genuin deutsche Filmgenre nach dem Krieg. Aber nur wenige wissen, dass der Heimatfilm schon viel früher begründet wurde. Bereits die Bergfilme Arnold Fancks – Lehrer des legendären Luis Trenker – gehören zu seinen Vorgängern. Steht in den Bergfilmen noch die Begegnung mit und die Bewältigung der Natur im Mittelpunkt, so hat der Mensch des Nachkriegs-Heimatfilmes die Natur bereits erobert und touristisch erschlossen. Auch die Volksfilme der Weimarer Republik sind Heimatfilme, denn bereits damals wurden erste Topoi wie der des romantischen Erinnerungsorts Heidelberg, des Schwarzwaldes oder des Rheinlandes begründet. Auch die Literatur des 19. Jahrhunderts lieferte seit jeher Stoff für Filme, die in der Heimat spielten. Bis heute werden Filme nach ihren Vorlagen produziert.
Aber was ist eigentlich Heimat? Sind es nur die deutschen, österreichischen und schweizerischen Alpen, das norddeutsche Heideland und sämtliche Mischlandschaften entlang des Rheins und der Mosel? Oder ist Heimat nicht vielmehr auch die Sozialisation, in der wir leben und aufwachsen? In der Geschichte des Heimatfilms ist die Heimat kein gleichbleibender Begriff. Jede Epoche des Heimatfilms interpretierte den Heimatbegriff anders. War die Heimat der Weimarer Republik eine örtliche Größe mit Lokalkolorit und eigenem Charakter, wurde im Dritten Reich aus der Heimat die Scholle, von der man sich nicht entfernen durfte. In der Fremde warteten nur Unheil und Verderb. Deshalb wurde auch die Volksgemeinschaft beschworen und glorifiziert. Nach dem Krieg war Heimat ein zwiespältiger Ort. Die Vergangenheit hatte das Land beschmutzt und angesichts der Trümmer vorm Haus und der Scham in den Seelen, flüchteten sich die Menschen in ein telegenes Arkadien, das mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun hatte.
Ende der sechziger Jahre hatte man Arkadien satt. Die Deutschen waren wieder in der Realität gelandet und genau das wurde auch in den Heimatfilmen umgesetzt. Regisseure wie R.W. Fassbinder und Volker Schlöndorff entmystifizierten die Heimat und zeigen sie als einen Ort der Verderbnis und der persönlichen Unfreiheit. Mit Recht wurden ihre Filme auch als „Anti-Heimatfilme“ bezeichnet. Heute erlebt der Heimatfilm mit Regisseuren wie Marcus Hausham Rosenmüller eine Renaissance. Der Heimatfilm nimmt sich nicht mehr so ernst, hat wieder Anlehnungen an das Volkstheater und zeigt die reale Heimat – mitsamt ihren Macken.
Aber was ist eigentlich Heimat? Sind es nur die deutschen, österreichischen und schweizerischen Alpen, das norddeutsche Heideland und sämtliche Mischlandschaften entlang des Rheins und der Mosel? Oder ist Heimat nicht vielmehr auch die Sozialisation, in der wir leben und aufwachsen? In der Geschichte des Heimatfilms ist die Heimat kein gleichbleibender Begriff. Jede Epoche des Heimatfilms interpretierte den Heimatbegriff anders. War die Heimat der Weimarer Republik eine örtliche Größe mit Lokalkolorit und eigenem Charakter, wurde im Dritten Reich aus der Heimat die Scholle, von der man sich nicht entfernen durfte. In der Fremde warteten nur Unheil und Verderb. Deshalb wurde auch die Volksgemeinschaft beschworen und glorifiziert. Nach dem Krieg war Heimat ein zwiespältiger Ort. Die Vergangenheit hatte das Land beschmutzt und angesichts der Trümmer vorm Haus und der Scham in den Seelen, flüchteten sich die Menschen in ein telegenes Arkadien, das mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun hatte.
Ende der sechziger Jahre hatte man Arkadien satt. Die Deutschen waren wieder in der Realität gelandet und genau das wurde auch in den Heimatfilmen umgesetzt. Regisseure wie R.W. Fassbinder und Volker Schlöndorff entmystifizierten die Heimat und zeigen sie als einen Ort der Verderbnis und der persönlichen Unfreiheit. Mit Recht wurden ihre Filme auch als „Anti-Heimatfilme“ bezeichnet. Heute erlebt der Heimatfilm mit Regisseuren wie Marcus Hausham Rosenmüller eine Renaissance. Der Heimatfilm nimmt sich nicht mehr so ernst, hat wieder Anlehnungen an das Volkstheater und zeigt die reale Heimat – mitsamt ihren Macken.