Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Die Krise der Parteiendemokratie im internationalen Vergleich, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Unzufriedenheit mit der Arbeit der Parteien und den Politikern als Repräsentanten der Parteien sowie als Träger der demokratischen Institutionen ist keine neue Erscheinung. Eine maßvolle, kritische Distanz der Bürger gegenüber den Herrschaftsträgern kann durchaus als gesundes Wesensmerkmal einer lebendigen Demokratie gewertet werden. Erwachsen aus dieser Distanz aber Verdrossenheit oder gar Aversionen gegenüber Parteien und Politikern, so kann das demokratische System langfristig Schaden nehmen. Da einige empirische Indikatoren schon seit längerer Zeit auf eine ernstzunehmende Reputationsschwäche einzelner Bereiche der repräsentativen Demokratie, insbesondere aber der politischen Parteien hindeuten, wurde in den Medien und der Wissenschaft wiederholt eine veritable Krise der deutschen Parteiendemokratie konstatiert. Parteispendenaffären, Ämterpatronage und andere politische Skandale geben der Diskussion von Seiten der Parteien regelmäßig Zündstoff. Ob man der Krisen-Diagnose zustimmen mag oder nicht: Abnehmende Parteibindungen, Mitgliederschwund, sinkende Wahlbeteiligung und das schlechte Ansehen, das Politiker und Parteien bei Jugendlichen genießen, legen zumindest die These nahe, dass sich die Formen politischer Partizipation und damit auch die Parteiendemokratie in Transformationsprozessen befinden.
Vor dem Hintergrund der offenen Frage einer möglichen Systemkrise beschäftigt sich die vorliegende Arbeit zentral mit der wachsenden Unzufriedenheit der Bürger an den Parteien und den politischen Mandatsträgern in der Bundesrepublik. Dabei wird das Phänomen „Parteienverdrossenheit“ - vom Verfasser wird im Folgenden nach Möglichkeit die vorsichtigere Begriffskonstruktion „Parteienentfremdung“ verwendet – in ihren Erscheinungsformen untersucht und anschließend im Rahmen einer Ursachensuche analysiert.
Vor dem Hintergrund der offenen Frage einer möglichen Systemkrise beschäftigt sich die vorliegende Arbeit zentral mit der wachsenden Unzufriedenheit der Bürger an den Parteien und den politischen Mandatsträgern in der Bundesrepublik. Dabei wird das Phänomen „Parteienverdrossenheit“ - vom Verfasser wird im Folgenden nach Möglichkeit die vorsichtigere Begriffskonstruktion „Parteienentfremdung“ verwendet – in ihren Erscheinungsformen untersucht und anschließend im Rahmen einer Ursachensuche analysiert.