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    Die Schule der Empfindsamkeit (Illustrierte Ausgabe): 9. Band der Serie Illustrierte Erotik (German Edition)

    Por Gustave Flaubert

    Sobre

    Der Roman erzählt die Geschichte des jungen Provinzlers Frédéric Moreau, der nach Paris geht, wo er sich eine große Zukunft in Politik, Literatur und Liebe erhofft. Er verpasst jedoch die ihm sich durchaus bietenden realen Chancen zugunsten irrealer, idealer Ziele, und zwar vor allem aufgrund einer langen schwärmerisch-unerfüllten Liebe zu einer verheirateten Frau, die ihn absorbiert und paralysiert. Nachdem auch seine kurze Begeisterung für die politischen Ideale und Ziele der 48-er Revolution verpufft ist, versinkt er in intellektueller Mittelmäßigkeit. Halbherzig studiert er Rechtswissenschaften und nach einem mittelmäßigen Abschluss kehrt er in seinen Geburtsort aufs Land zurück, wo er bei seiner Mutter lebt und unentschlossen die Zeit verbummelt. Durch eine unerwartete größere Erbschaft wird er vor einem auch materiellen Niedergang bewahrt. Er kehrt nach Paris zurück und versucht dort, das Leben eines Weltmannes zu führen. Zwar findet er Anschluss an die „Gute Gesellschaft“ der Pariser Oberschicht, da er aber dabei über seine Verhältnisse lebt, beginnt er sich zu verschulden. Am Ende des Romans hat er zwei Drittel seines Vermögens aufgebraucht und lebt in kleinbürgerlichen Verhältnissen.
    Frédéric ist eine Symbolfigur des weniger tragischen als traurigen Weges der „Quarante-huitards“, d. h. der durch die Februarrevolution 1848 in Aufbruchstimmung versetzten, dann aber durch die weitere Entwicklung politisch enttäuschten 48er-Generation, der auch Flaubert sich zurechnete.
    1864 schrieb er über sein Werk: „Ich will über die moralische Geschichte der Menschen meiner Generation schreiben, oder genauer über die Geschichte ihrer Gefühle. Es ist ein Buch über Liebe und Leidenschaft; aber eine Leidenschaft wie sie heute existieren kann – nämlich eine untätige.“
    Der Titel des Romans ist übrigens (was keiner der verschiedenen Titel der deutschen Übertragungen ahnen lässt) ironisch zu verstehen. Denn, anders als z. B. der jugendliche Julien in Stendhals Le Rouge et le Noir oder der junge Rastignac in Honoré de Balzacs Le Père Goriot, die jeweils durch eine reifere verheiratete Frau in die Liebe eingeführt und so tatsächlich in ihren „Gefühlen“, sprich ihrem Sexualleben, zu erwachsenen Männern gemacht werden, erfährt Frédéric von der angehimmelten reiferen Frau letztlich keine solche „Erziehung“. Stattdessen unterhält er eine Affäre mit einer Kurtisane und gleichzeitig mit der Frau eines Bankiers. Seine Gefühle für diese beiden Frauen bleiben ähnlich indifferent wie die zu seiner schwärmerischen unerfüllten Liebe. Am Ende sitzen die Freunde Fréderic und Deslaurier in Paris zusammen und gestehen sich das Scheitern ihrer hohen Erwartungen ein. „Und dann hielten sie prüfende Rückschau auf ihr Leben. Beide hatten es verpfuscht, der eine mit seinem Traum von der wahren Liebe so gut wie der andere mit seinen Machtträumen.“ Der Roman endet mit der Jugenderinnerung der beiden an einen gescheiterten Bordellbesuch, über den Frédéric sagt: „Das war doch das Schönste, was wir erlebt haben!“
    Abgerundet durch wunderbare Illustrationen von Alfred Haslinger.
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