Leinen los … Schiff ahoi
Auf einem Containerschiff über den Atlantik ...
... „Ist das überhaupt möglich? Muss man dafür putzen oder kochen? Schläft man im Container? Wie kommt man auf diese Idee?“
Solche und andere erstaunte Fragen hatte meine Reise bei den Anderen hervorgerufen. Kein Wunder, verbringen doch weniger als zweitausend Bundesbürger jedes Jahr Urlaub auf einem Frachtschiff. Urlaubsstatistisch gesehen sind wir eine exklusive Splittergruppe am wirklich äußersten Rand des gesamten Reiseangebots, vergleichbar jenen, die nach Nordkorea oder Kamtschatka reisen.
Also musste ich nur noch ein passendes Schiff finden, um den Wunsch aus Kindertagen endlich zu erfüllen. Und nein, als zahlender Passagier man muss weder putzen noch Kartoffeln schälen! Mein Schlafcontainer entpuppte sich als komfortable Zwei-Zimmer-Kabine im sechsten Stock des Schiffes mit Fenstern zum Bug und nach Steuerbord.
Das Tagebuch erzählt diese Reise von La Spezia nach New York im Herbst 2008, amüsant, nachdenklich, ironisch. Die Leser des Manuskriptes wollten noch viel länger „mitfahren“.
Es beginnt mit den monatelangen Vorbereitungen der Reise, Rückschläge und markante Tage eingeschlossen.
Der zweite Teil widmet sich der 13-tägigen Überfahrt durch das Mittelmeer von La Spezia nach Marseille, Barcelona und Valencia durch die Straße von Gibraltar über den Atlantik nach Port Elizabeth, dem Containerhafen von New York im Nachbarstaat New Jersey.
Der letzte Teil gilt den fünf Tagen nach der Ankunft des Schiffes in New York bis zur Rückkehr in meine Wohnung in München.
Die Reise auf einem Containerschiff gestaltet sich mit der richtigen Einstellung zu einer wunderbaren Auszeit vom hektischen Alltag. Es gibt kein 24-stündiges, fremdbestimmtes Unterhaltungsprogramm. Ich habe mich bereits nach kürzester Zeit eher auf dem Standstreifen denn auf der Überholspur des Lebens gefühlt. Auch wenn ich nicht zu Fuß gegangen bin, kam es mir doch wie eine besondere Art des Pilgerns vor.
Auf einem Containerschiff geht es fast familiär zu. Alle Mahlzeiten werden von den wenigen Passagieren (wir waren vier) zusammen mit dem Kapitän und den leitenden Offizieren und Ingenieuren eingenommen. Also drei Mal täglich „Käptn’s Dinner“, aber ohne das kleine Schwarze oder andere Kostümierung. Insgesamt bevölkerten achtzehn Personen das Schiff. Das Essen ist gutbürgerlich und reichlich.
Die Passagiere dürfen außer beim Anlegen in den Häfen jederzeit auf die Brücke, in die Küche und den Maschinenraum. Alles wird gerne und ausführlich erklärt. Auf allen Schiffen gibt es einen Swimmingpool, Fitnessräume und Liegestühle auf jedem Deck. Die ganz großen Schiffe haben Ballspielplätze am Heck. Die Liegezeiten in den Häfen lassen ohne weiteres Stadtbesichtigungen zu. Der Steward putzt die Kabinen und kümmert sich auch um andere kleinere Wünsche der Passagiere.
Man spürt, dass der ganzen Mannschaft das Wohlbefinden der wenigen Passagiere am Herzen liegt, da die Gäste auch eine willkommene Abwechslung im Seemannsalltag sind.
Die vielen Gerüchte über permanente Seekrankheit gehören zum Seemannsgarn. Das Containerschiff fuhr außer einmal im Sturm so ruhig, dass ich meinte, zu Hause in meiner Wohnung zu sein.
Der „mitreisende“ Leser genießt gefahrlos die Überfahrt und kann den Geschichten zuhören, die der Atlantische Ozean erzählt.
Für unprätentiöse Individualisten ist die Reise mit einem Containerschiff ein ganz besonderes Erlebnis und erlaubt auf dem endlos scheinenden Ozean eine neue Sicht auf viele Dinge.
Auf einem Containerschiff über den Atlantik ...
... „Ist das überhaupt möglich? Muss man dafür putzen oder kochen? Schläft man im Container? Wie kommt man auf diese Idee?“
Solche und andere erstaunte Fragen hatte meine Reise bei den Anderen hervorgerufen. Kein Wunder, verbringen doch weniger als zweitausend Bundesbürger jedes Jahr Urlaub auf einem Frachtschiff. Urlaubsstatistisch gesehen sind wir eine exklusive Splittergruppe am wirklich äußersten Rand des gesamten Reiseangebots, vergleichbar jenen, die nach Nordkorea oder Kamtschatka reisen.
Also musste ich nur noch ein passendes Schiff finden, um den Wunsch aus Kindertagen endlich zu erfüllen. Und nein, als zahlender Passagier man muss weder putzen noch Kartoffeln schälen! Mein Schlafcontainer entpuppte sich als komfortable Zwei-Zimmer-Kabine im sechsten Stock des Schiffes mit Fenstern zum Bug und nach Steuerbord.
Das Tagebuch erzählt diese Reise von La Spezia nach New York im Herbst 2008, amüsant, nachdenklich, ironisch. Die Leser des Manuskriptes wollten noch viel länger „mitfahren“.
Es beginnt mit den monatelangen Vorbereitungen der Reise, Rückschläge und markante Tage eingeschlossen.
Der zweite Teil widmet sich der 13-tägigen Überfahrt durch das Mittelmeer von La Spezia nach Marseille, Barcelona und Valencia durch die Straße von Gibraltar über den Atlantik nach Port Elizabeth, dem Containerhafen von New York im Nachbarstaat New Jersey.
Der letzte Teil gilt den fünf Tagen nach der Ankunft des Schiffes in New York bis zur Rückkehr in meine Wohnung in München.
Die Reise auf einem Containerschiff gestaltet sich mit der richtigen Einstellung zu einer wunderbaren Auszeit vom hektischen Alltag. Es gibt kein 24-stündiges, fremdbestimmtes Unterhaltungsprogramm. Ich habe mich bereits nach kürzester Zeit eher auf dem Standstreifen denn auf der Überholspur des Lebens gefühlt. Auch wenn ich nicht zu Fuß gegangen bin, kam es mir doch wie eine besondere Art des Pilgerns vor.
Auf einem Containerschiff geht es fast familiär zu. Alle Mahlzeiten werden von den wenigen Passagieren (wir waren vier) zusammen mit dem Kapitän und den leitenden Offizieren und Ingenieuren eingenommen. Also drei Mal täglich „Käptn’s Dinner“, aber ohne das kleine Schwarze oder andere Kostümierung. Insgesamt bevölkerten achtzehn Personen das Schiff. Das Essen ist gutbürgerlich und reichlich.
Die Passagiere dürfen außer beim Anlegen in den Häfen jederzeit auf die Brücke, in die Küche und den Maschinenraum. Alles wird gerne und ausführlich erklärt. Auf allen Schiffen gibt es einen Swimmingpool, Fitnessräume und Liegestühle auf jedem Deck. Die ganz großen Schiffe haben Ballspielplätze am Heck. Die Liegezeiten in den Häfen lassen ohne weiteres Stadtbesichtigungen zu. Der Steward putzt die Kabinen und kümmert sich auch um andere kleinere Wünsche der Passagiere.
Man spürt, dass der ganzen Mannschaft das Wohlbefinden der wenigen Passagiere am Herzen liegt, da die Gäste auch eine willkommene Abwechslung im Seemannsalltag sind.
Die vielen Gerüchte über permanente Seekrankheit gehören zum Seemannsgarn. Das Containerschiff fuhr außer einmal im Sturm so ruhig, dass ich meinte, zu Hause in meiner Wohnung zu sein.
Der „mitreisende“ Leser genießt gefahrlos die Überfahrt und kann den Geschichten zuhören, die der Atlantische Ozean erzählt.
Für unprätentiöse Individualisten ist die Reise mit einem Containerschiff ein ganz besonderes Erlebnis und erlaubt auf dem endlos scheinenden Ozean eine neue Sicht auf viele Dinge.