Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaft), Veranstaltung: S Die psychoanalytische Theorie Sigmund Freuds — Grundlagen, Kritik, sozialwissenschaftliche Anwendungen, Sprache: Deutsch, Abstract: "[D]ie Psychoanalyse sei ein Verfahren, wie man nervös Kranke ärztlich behandelt, […]“ So stellt Sigmund Freud die Psychoanalyse vor und impliziert damit eine aktive Behandlungsmethode durch den Psychoanalytiker. Unbeantwortet bleibt allerdings, ob sich das psychoanalytische Behandlungs- und Analyseverfahren auch auf fiktive Beispiele oder historische Überlieferungen anwenden lässt.
Der in dieser Arbeit behandelte Fall des Malers Christoph Haitzmann stellt ein solches historisch-literarisches Beispiel dar. Zum allgemeinen Verständnis ist zu erklären, dass Freud die Behandlung und die damit verbundenen Aufzeichnungen nicht selbst durchgeführt hat. Sein Fall bezieht sich auf schriftliche Überlieferungen eines „Herrn Hofrats Dr. R. Payer-Thurn, Direktor der ehemals k.k. Fideikommißbibliothek in Wien“. Freud betitelt den Fall Haitzmann als „Teufelsneurose“, womit er eine neurotische Erkrankung bei Haitzmann diagnostiziert. Freud vermerkt beim Fall Haitzmann, dass es ihm nicht um eine reine Anwendung seiner psychoanalytischen Theorie geht.
Fragwürdig ist jedoch, worauf Freud seine Diagnose einer Teufelsneurose stützt, wenn er, wie oben genannt, keine psychoanalytischen Thesen beweisen will, aber letztendlich ein psychoanalytisches Phänomen diagnostiziert. Es sei auch gar nicht seine [Freuds] Absicht, diesen Fall als Beweismittel für die Gültigkeit der Psychoanalyse zu verwerten, er setze vielmehr die Psychoanalyse als gültig voraus und verwende diese dazu, um die dämonologische Erkrankung des Malers aufzuklären.
Freud nutzt somit, wie oben aufgeführt, die psychoanalytische Technik als Zweckmittel, um ein Phänomen [den Teufel] erklären und verstehen zu können. Dies impliziert zwangsläufig psychoanalytische Thesen, womit Freud indirekt die Psychoanalyse und ihre Technik herausstellt und ihre Allgemeingültigkeit hervorhebt. Hieraus ergibt sich die Fragestellung der Arbeit. Inwieweit lässt sich Sigmund Freuds Krankheitsschema der Neurose auf den Fall Christoph Haitzmann anwenden und in die vier Formen neurotischer Deformierung einordnen?
Der in dieser Arbeit behandelte Fall des Malers Christoph Haitzmann stellt ein solches historisch-literarisches Beispiel dar. Zum allgemeinen Verständnis ist zu erklären, dass Freud die Behandlung und die damit verbundenen Aufzeichnungen nicht selbst durchgeführt hat. Sein Fall bezieht sich auf schriftliche Überlieferungen eines „Herrn Hofrats Dr. R. Payer-Thurn, Direktor der ehemals k.k. Fideikommißbibliothek in Wien“. Freud betitelt den Fall Haitzmann als „Teufelsneurose“, womit er eine neurotische Erkrankung bei Haitzmann diagnostiziert. Freud vermerkt beim Fall Haitzmann, dass es ihm nicht um eine reine Anwendung seiner psychoanalytischen Theorie geht.
Fragwürdig ist jedoch, worauf Freud seine Diagnose einer Teufelsneurose stützt, wenn er, wie oben genannt, keine psychoanalytischen Thesen beweisen will, aber letztendlich ein psychoanalytisches Phänomen diagnostiziert. Es sei auch gar nicht seine [Freuds] Absicht, diesen Fall als Beweismittel für die Gültigkeit der Psychoanalyse zu verwerten, er setze vielmehr die Psychoanalyse als gültig voraus und verwende diese dazu, um die dämonologische Erkrankung des Malers aufzuklären.
Freud nutzt somit, wie oben aufgeführt, die psychoanalytische Technik als Zweckmittel, um ein Phänomen [den Teufel] erklären und verstehen zu können. Dies impliziert zwangsläufig psychoanalytische Thesen, womit Freud indirekt die Psychoanalyse und ihre Technik herausstellt und ihre Allgemeingültigkeit hervorhebt. Hieraus ergibt sich die Fragestellung der Arbeit. Inwieweit lässt sich Sigmund Freuds Krankheitsschema der Neurose auf den Fall Christoph Haitzmann anwenden und in die vier Formen neurotischer Deformierung einordnen?