Über nichts haben die Eltern gesprochen. Nicht über den Krieg an der Westfront, an dem der Vater teilnahm; nicht über den Bombenkrieg, den Großmutter, Mutter und Tochter in Frankfurt überstanden haben, nicht über das Kriegsende, das sie in Idstein/Taunus erlebten, nicht über die Entnazifizierung, nicht über die Nachkriegszeit in Wetzlar, nicht über die Rückkehr nach Frankfurt – auch dreißig Jahre später waren noch alle Fragen, die in der Öffentlichkeit zwischenzeitlich zu heftigen Diskussionen und Bewältigungsarbeit anregten, in diesem Haushalt tabuisiert. Abgehakt, weggesteckt.
Aber die typischen Verhaltensmuster der Kriegs- und Nachkriegszeit waren geblieben: nichts wegwerfen zu können, immer noch zu hamstern, auf Vorrat Lebensmittel zu lagern, die in dieser Menge gar nicht mehr aufgegessen werden konnten. Seelische Verwerfungen waren auch geblieben: das wurde überspielt, zu Hause wurde geschwiegen.
Aber die typischen Verhaltensmuster der Kriegs- und Nachkriegszeit waren geblieben: nichts wegwerfen zu können, immer noch zu hamstern, auf Vorrat Lebensmittel zu lagern, die in dieser Menge gar nicht mehr aufgegessen werden konnten. Seelische Verwerfungen waren auch geblieben: das wurde überspielt, zu Hause wurde geschwiegen.