Die orange-rote Stahlskulptur der Rheinorange ist die weithin sichtbare Landmarke an der Mündung der Ruhr und sie ist den Binnenschiffern Zeichen ihrer Ankunft im Ruhrorter Hafen. Von dort begibt sich Cornelius Monte als Schiffsjunge an Bord eines Schubbootes mit 16.000 Tonnen Ladung auf eine Reise ins Ungewisse Richtung Rotterdam. Während der Rhein ein gefährliches Jahrhunderthochwasser führt, ereignen sich abenteuerliche und spannende Begebnisse an Bord der Hektor. Monte ist auf der Suche nach seiner verschollenen Liebe, einer D-Jane, deren Spur sich in einem Techno-Club der Metropole an der Maas verliert. Im Moloch der Hafengroßstadt gerät Monte immer tiefer in den Strudel des subkulturellen Undergrounds, die Suche gerät zusehend zu einem Trip zwischen Kulturschock und Selbsterfahrung - ein Roadmovie auf dem Rhein. Und tatsächlich entfaltet der Roman seinen eigentümlichen Reiz aus der Mischung aus Reise-Bericht und moderner Love-Story. Lyrische Passagen und Rückblenden wechseln sich mit lokalen Anektoden entlang der Reiseroute ab und verschmelzen so zu einer höchst ungewöhnlichen Melange verschiedener Genres. Im Stil einer klassischen Reiserzählung wird der Leser ebenso in die kulturelle Geschichte des Niederrheins und der Niederlande entführt, wie in die moderne Schattenwelt der urbanen Subkultur. Homers Epos Die Odyssee dient dabei als Blaupause für den Handlungsstrang, der sich vor den Augen des Lesers im Stil einer mysteriösen Charade bis zum überraschenden Ende der Geschichte entfaltet. Akribisch recherchierte Details vermitteln ein realistisches Bild vom Alltagsleben der Rheinschiffer an Bord eines Schubschiffes, die Protagonisten sprechen den typischen Ruhrpottslang. Kinematographisch anmutende Sequenzen führen den Leser tief in sureale Momentaufnahmen der menschlichen Existenz. Hinter der Matrize der Reiseerzählung schimmert die Matrix einer modernen literarischen Kompostion.
Rheinorangen
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