Dr. Norden tat es leid, seiner jungen Patientin sagen zu müssen, dass es mit dem Tennissport für die nächste Zeit für sie vorbei wäre, denn Cornelia Pöschel spielte nicht zu ihrem Vergnügen, sondern verdiente sich damit ihren Lebensunterhalt. Ihr erging es wie so vielen jungen Lehrern. Die Examen waren bestanden, aber eine Anstellung hatte sie nicht bekommen. Nun hatte sie sich auch noch eine Schulterprellung zugezogen, die nicht nur schmerzhaft war, sondern auch langwierig. »Ich bin schon so ein Pechvogel«, sagte sie deprimiert. »Es hatte sich so gut angelassen, und dummerweise habe ich nun auch das größere Appartement gemietet, das teurer ist als mein altes. Na, irgendetwas wird sich schon finden, damit ich über die Runden komme.« Es war reiner Zweckoptimismus. Zuversichtlich war Cornelia keineswegs, als sie dann die Praxis von Dr. Norden verließ. Was sollte sie denn machen? Die verletzte Schulter war schon ein großes Handicap. Maschineschreiben konnte sie auch nicht, also fiel auch eine Aushilfsstellung in einem Büro flach. Aber eine Freude hatte sie wenigstens zu erwarten, denn morgen würde Lutz kommen.
Sie glaubte sich betrogen
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