Der dreißigjährige Krieg gilt als ein Zeitabschnitt in der Kriegsgeschichte, als das Ende einer älteren und der Beginn einer neueren Periode, und wie nach ihm Länder, Reiche und Völker, Religion und Sitte verändert waren, so fand dies auch statt mit den Methoden des Krieges, mit der Taktik der Feldherren sowohl als mit der Einrichtung, Bewaffnung und Bildung der Heere und denen von ihnen ausgeführten Bewegungen.
Dies Resultat ist nicht das Verdienst eines Einzelnen, sondern Vieler, besonders aber steht hierin Gustav Adolph voran, der bereits die Beweglichkeit der Kolonne als Hauptsache erkannte und nebenbei verstand, die verschiedenen Waffengattungen so zu verwenden, wie sie am meisten Vorteile zu gewähren vermochten.
Am meisten zurück war man aber wohl im, sogenannten Festungskriege, obschon auch hierin in dem holländischen Freiheitskriege viel geleistet werden. Doch dort bedingte der Boden den Krieg über der Erde und der unterirdische Krieg hatte also in jener Zeit nicht viel gewonnen.
Rosladin, als ein gebildeter Mann und genialer Soldat, hatte alle Zweige seines Handwerks, so viel man es damals kannte, genau studiert, und so wie er die Verteidigung auf der Erde gehörig organisiert hatte, dachte er auch daran, unter der Erde zu agieren.
Viel Gelegenheit dazu bot die Lage der Festung nicht dar; denn unter die breiten Seen Minen legen zu lassen, wäre ein Unsinn gewesen und ebenso konnten auch die Kaiserlichen keine unter dieselben treiben.
Bei dem Mangel an Ingenieuren und Pionieren aber ging das Werk nur sehr langsam von Statten, so fleißig man auch arbeitete, und erst am neunzehnten Juni ward die Mine vor dem St. Jürgen geladen.
Dennoch war sie gerade zur rechten Zeit fertig geworden, da am zwanzigsten Nachmittags, nachdem man wiederum den ganzen Vormittag kanoniert hatte, von den Kaiserlichen ein neuer Sturm auf die St. Jürgenschanze versucht ward.
Am siebenundzwanzigsten jedoch ward die Kanonade plötzlich unterbrochen; die Städter hörten rauschende Musik, viel Jubelgeschrei, und Diejenigen, welche die Türme bestiegen, sahen Etwas, das die ganze Stadt bald in Erstaunen setzte.
Der Lärm bedeutete nämlich nichts Anderes, als den Zuzug Wallensteins und des von ihm gesammelten Korps.
Über Prenzlau, Pasewalk, Anklam und Greifswalde heranrückend hatte der Feldherr in der letztern Stadt sein letztes Nachtquartier auf diesem Marsche gehalten und langte somit, da er erst spät abmarschiert war, gegen drei Uhr Nachmittags in der Nähe von Stralsund, und zwar bei den Ruinen des unglücklichen Dorfes Voigdehagen, an.
Der General hatte indessen schon die Nachricht von der Ankunft des Feldherrn durch seine ausgestellten Posten erhalten, und die erste Folge des wichtigen Ereignisses war das Ende der heutigen Kanonade; nachdem Arnim noch den Befehl gegeben, das Belagerungskorps zusammenzuziehen, setzte er sich mit seinem Stabe zu Pferde und ritt dem Herzoge entgegen.
Als Wallenstein seinen General und Freund daherkommen sah, bestieg auch er einen schönen neapolitanischen Schimmelhengst und ritt ihm, von einem glänzenden Stabe begleitet, entgegen.
Es war eine Pracht, es war eine Freude, diese beiden berühmtesten Krieger der Gegenwart zu sehen, diese Helden, vor deren Glanz Tillys Stern zu erbleichen begann.
Wallenstein, groß, hoch, mit seinem kalten, stolzen Gesichte, seinem scharfen, leuchtenden Blicke, schien den Kriegsgott zu repräsentieren, während Arnim mit seiner breiten, muskulösen Gestalt, seinem energischen Gesichte, dem struppigen Barte und den blitzenden Augen an Herkules erinnerte.
Arme Stralsunder, wie wird es Euch nach der Vereinigung dieser beiden Männer ergehen?
Dies Resultat ist nicht das Verdienst eines Einzelnen, sondern Vieler, besonders aber steht hierin Gustav Adolph voran, der bereits die Beweglichkeit der Kolonne als Hauptsache erkannte und nebenbei verstand, die verschiedenen Waffengattungen so zu verwenden, wie sie am meisten Vorteile zu gewähren vermochten.
Am meisten zurück war man aber wohl im, sogenannten Festungskriege, obschon auch hierin in dem holländischen Freiheitskriege viel geleistet werden. Doch dort bedingte der Boden den Krieg über der Erde und der unterirdische Krieg hatte also in jener Zeit nicht viel gewonnen.
Rosladin, als ein gebildeter Mann und genialer Soldat, hatte alle Zweige seines Handwerks, so viel man es damals kannte, genau studiert, und so wie er die Verteidigung auf der Erde gehörig organisiert hatte, dachte er auch daran, unter der Erde zu agieren.
Viel Gelegenheit dazu bot die Lage der Festung nicht dar; denn unter die breiten Seen Minen legen zu lassen, wäre ein Unsinn gewesen und ebenso konnten auch die Kaiserlichen keine unter dieselben treiben.
Bei dem Mangel an Ingenieuren und Pionieren aber ging das Werk nur sehr langsam von Statten, so fleißig man auch arbeitete, und erst am neunzehnten Juni ward die Mine vor dem St. Jürgen geladen.
Dennoch war sie gerade zur rechten Zeit fertig geworden, da am zwanzigsten Nachmittags, nachdem man wiederum den ganzen Vormittag kanoniert hatte, von den Kaiserlichen ein neuer Sturm auf die St. Jürgenschanze versucht ward.
Am siebenundzwanzigsten jedoch ward die Kanonade plötzlich unterbrochen; die Städter hörten rauschende Musik, viel Jubelgeschrei, und Diejenigen, welche die Türme bestiegen, sahen Etwas, das die ganze Stadt bald in Erstaunen setzte.
Der Lärm bedeutete nämlich nichts Anderes, als den Zuzug Wallensteins und des von ihm gesammelten Korps.
Über Prenzlau, Pasewalk, Anklam und Greifswalde heranrückend hatte der Feldherr in der letztern Stadt sein letztes Nachtquartier auf diesem Marsche gehalten und langte somit, da er erst spät abmarschiert war, gegen drei Uhr Nachmittags in der Nähe von Stralsund, und zwar bei den Ruinen des unglücklichen Dorfes Voigdehagen, an.
Der General hatte indessen schon die Nachricht von der Ankunft des Feldherrn durch seine ausgestellten Posten erhalten, und die erste Folge des wichtigen Ereignisses war das Ende der heutigen Kanonade; nachdem Arnim noch den Befehl gegeben, das Belagerungskorps zusammenzuziehen, setzte er sich mit seinem Stabe zu Pferde und ritt dem Herzoge entgegen.
Als Wallenstein seinen General und Freund daherkommen sah, bestieg auch er einen schönen neapolitanischen Schimmelhengst und ritt ihm, von einem glänzenden Stabe begleitet, entgegen.
Es war eine Pracht, es war eine Freude, diese beiden berühmtesten Krieger der Gegenwart zu sehen, diese Helden, vor deren Glanz Tillys Stern zu erbleichen begann.
Wallenstein, groß, hoch, mit seinem kalten, stolzen Gesichte, seinem scharfen, leuchtenden Blicke, schien den Kriegsgott zu repräsentieren, während Arnim mit seiner breiten, muskulösen Gestalt, seinem energischen Gesichte, dem struppigen Barte und den blitzenden Augen an Herkules erinnerte.
Arme Stralsunder, wie wird es Euch nach der Vereinigung dieser beiden Männer ergehen?