Expressionistische Lyrik vom Feinsten
Schon vor hundert Jahren wurde über den Weltuntergang philosophiert. »Weltende« ist das mit Abstand berühmteste Gedicht von Jakob van Hoddis.
Es besteht lediglich aus acht Zeilen und machte seinen Verfasser dennoch unsterblich. Der Text steht für den Aufbruch der expressionistischen Lyrik um 1910. »Da hat es durchaus etwas von Apokalypse, wenn ein »starker Wind« emporspringt und des »eisernen Himmels blutende Tore« öffnet«, heißt es in dieser Edition der Gedichte des von den Nazis ermordeten Dichters.
»Weltende« enthält eine Einführung in Leben und Werk des von den Nazis 1942 ermordeten jüdischen Dichters von Wilhelm Ruprecht Frieling, ein Nachwort von Renate Hupfeld sowie die besten Gedichte von Jakob van Hoddis.
- Weltende
- Der Träumende
- Tristitia ante …
- Der Todesengel
- Legende
- Morgens
- Die Himmelsschlange
- Der Visionarr
- Der Teufel spricht
- Der Morgen des Philosophen
- Aurora
- Der Oberlehrer
- Nacht
- Andante
- Lebendes Bild
- Der Freund
- Der Idealist
Stimmen
Jeder, der sich für expressionistische Lyrik interessiert, dürfte das Gedicht »Weltenende«, das diesem Buch seinen Namen gab, kennen. Aber Frieling hat noch weitere Gedichte ausgewählt, die nicht weniger ausdrucksstark sind. Mich lassen gerade expressionistische Gedichte oft sprachlos zurück, so dass mir Sätze wie »Dieses Buch lohnt sich wirklich, Preis/Leistung stimmen einfach« viel zu trivial erscheinen. Danke, Wilhelm Ruprecht Frieling, für diesen feinen Exkurs.
Andreas Dresen